Ein weiterer sonnenspendender Morgen lädt zum Frühstück im Freien auf. Die Tisch-Bank-Kombination zwischen Zelt und Camper ist gut geschützt (vor was auch immer) und alles ist in fast greifbarer Nähe. Während dem Essen entsteht auch der definitive Tagesplan. Es soll der Wairere Falls sein.
Ohne genau zu wissen, was uns erwartet, schliessen wir unsere gemütliche Morgen-Runde und machen uns parat für den Ausflug. Mit unserer sicherheitsbewussten Vorahnung montieren wir unsere Tracking-Schuhe und packen die Rucksäcke mit etwas Proviant.
Die Autofahrt dauert etwa eine halbe Stunde. Der Parkplatz ist zu unserem Erstaunen sehr gut besetzt und Schattenplätze sind keine vorhanden. Nach dem Check, ob alles sitzt und passt, schreiten wir also in den angrenzenden Wald. Vom Parkplatz hatten wir bereits einen Ausblick zum riesigen Wasserfall.
Der Wasserfall wird mit einer Höhe von 153 Metern angegeben und es stehen verschiedene Wanderrouten zur freien Auswahl. So erreicht man nach 45 Minuten eine Ausblick-Plattform am unteren Ende des Wasserfalls (Lower lookout). Dort, wo das Wasser in einen Bach im dschungelartigen Wald endet und sich zwischen grossen Felsbrocken seinen Weg sucht.
Dann gibt es die ambitioniertere Route „Top lookout“ mit 1 h 30 Minuten. Der Weg führt anfangs an gleicher Stelle vorbei wie für den „Lower lookout“.

Wir lassen alles offen und marschieren mit einem zügigen Tempo los. Plötzlich nehme ich stimmen hinter uns war. Es sind zwei Frauen, die ich auf dem Parkplatz mit ihren beiden Kindern gesehen habe. Mit angeschnalltem Nachwuchs und mit Flipflops verringern sie nach und nach den Abstand zu uns und überholen uns schliesslich. Ich staune über diese Fitness und die Beherrschung ihres Schuhwerkes. Der Weg ist mit Wurzeln und kleineren bis mittleren Feldbrocken übersät und erfordert ein aufmerksame Schrittwahl.
Den Vorsprung können die Frauen nicht lange halten (zu meiner Genugtuung ?). Bei einer Brücke rasten sie und machen den Anschein, sich für den Rückmarsch zu entscheiden. Der Entscheid ist sicher richtig. Das Gelände und auch der Anstieg werden herausfordernder und der Schweiss fliesst mindestens so heftig wie der Bach…einfach nicht so tosend! Das Klima ist sehr tropisch und durchnässt erreichen wir die erste Aussichtsplattform „Lower lookout“. Der Wasserfall „steht“ nun in seiner vollen Grösse vor uns. Dazwischen uns und dem Wasserfall gibt es aber viel Dickicht und eine Annäherung an das tosende Wasser nicht möglich.






Wir entscheiden, den weiteren Weg Richtung „Top lookout“ auf uns zu nehmen. Auf jeden Fall soweit, wie es unsere Fitness zulässt. Es liegen ja immer noch mindestens 153 Meter Aufstieg über Stock und Stein vor uns!
Aufgewärmt und beflügelt von dem bevorstehenden und erhofften Naturspektakel gehen wir tatsächlich bis ans Ende…nicht von unseren Kräften, sondern bis zur oberen Abrisskante des Wasserfalls.
Die Aus- und Weitsicht ist bombastisch. Vor uns erstreckt sich eine weite Landschaft und wir stehen zuoberst! Es gibt „mutige“ Selfieschützen, die sich ganz nach vorne wagen und sogar einen kleinen Abstieg riskieren. Diesen Kitzel brauchen wir nicht und erfreuen uns an dem seichten, fast stehend scheinenden Wasser. Aber der Eindruck trügt und das Wasser schiebt sich kontinuierlich und ohne zu zögern zur Klippe um sich in die schwindelerregende Tiefe zu stürzen.






Hier gönnen wir uns jetzt eine ausgedehntere Pause und geniessen den Ausblick und die schwitzenden Neuankömmlinge. Wir erhaschen jeden sich bietenden Augenblick und die Fotos werden später hoffentlich unsere Erinnerungen zusätzlich schärfen.
Mit luft- und sonnengetrockneten Kleidern machen wir uns auf den Abstieg. Dieser erweist sich trotz den Stolperfallen als machbar und unsere Knie und Kräfte leisten tollen Einsatz! Bei Austieg ist mir nicht aufgefallen, wie ruhig es im oberen Abschnitt wahr. Nun, beim Abstieg nehme ich diese Ruhe im Wald wahr. Es ist das fehlende Getöse, welches zwischen der Abrisskante des Wasserfalls und dem Wasseraufprall inklusive dem Abfliessen durch das felsige Bachbett fehlt. Dazu kommt, dass unsere Atemorgane beim Abstieg nicht mehr dermassen beansprucht sind. Das Sprechen fällt auch leichter ?.
Das Auto steht in der prallen Sonne und wir sind vom Endspurt auch wieder erhitzt. So erfreuen wir uns über die funktionierende Klimaanlage im Auto. Die Rückfahrt führt uns über Matamata, wo uns ein kühlendes Bier oder eine andere Erfrischung für den „Krampf“ belohnt. Wir sitzen im Restaurant Osteria unter einem grossen Sonnenschirm an einem hölzernen Campingtisch (Tisch-Bank-Kombination) und geniessen das Treiben um uns herum. Das Essen hier scheint auch köstlich zu sein, es schmeckt trotz fortgeschrittener Mittagszeit von 15:00 Uhr hervorragend aus der Küche.

Osteria Matamata
59 Broadway
Matamata
Wir verkneifen uns eine Mundprobe hinsichtlich den Aussichten für den Abend. Wir haben ja einen Tisch beim „Lieblings-Italiener“ in Cambridge reserviert! ?

Ristorante Alpino Cambridge
43-45 Victoria Street, Cambridge
Der wunderbare Tag endet an unserem gemütlichen Campingtisch zwischen unseren Schlafstätten bei einer Zigarre und einem leichten „Schlummi“.

Gute Nacht!

TOP 10 Holiday Park (Map)
32 Scott Street
Leamington, Cambridge
6 Tage für NZD 355.-
(Wifi mit toller Performance inklusive)