REISEBLOG „Kiwi 2018“

26.11.2018 bis 02.01.2019
REISE DURCH NEUSEELAND

Liebe Besucher

Es ist bald wieder so weit. Wir entziehen uns dem Alltag und kehren den sinkenden Temperaturen in der Schweiz den Rücken zu.

Auf Entdeckungsreise nach Wärme und neuen Erlebnissen zieht es uns auf die Inseln Neuseelands. 18’780 km Luftlinien, 12 Stunden Zeitdifferenz und ein hartnäckiger Mythos über eine gegenläufige Drehrichtung des Wasserstrudels auf der Südhalbkugel der Erde liegen dann zwischen unserem zu Hause und dem Feriendomizil. 

Wenn wir euer Interesse wecken, könnt ihr uns in den nächsten Wochen in den Weiten des Internets begleiten. Ein Reiseblog wird unsere Erlebnisse, das Wohlbefinden und viele weitere Informationen in digitaler Form für euch bereithalten.

Schaut vorbei und besucht uns regelmässig….und wenn euch danach ist, hinterlasst uns einen digitalen Gruss in Form eines Kommentars!

Also, liebe Followers, speichert den Link in euren Favoriten und bleibt gut unterhalten!

Kia ora koutou katao – Grüsse und beste Wünsche an alle
UrSi alias Urs und Rosi

1. Tag – Die grosse Reise

Das lange Warten findet heute am 26.11.2018 offiziell seinen Höhepunkt. Planmässig treffen Rosi und ich fast zeitgleich am Flughafen ZHR ein und geniessen die letzten Stunden auf Schweizer Boden. Und ja…der Hunger plagt uns auch schon…nur so für das Protokoll!

Unmittelbar hinter der Zollabfertigung, im Duty Free Bereich, finden wir ein ansprechendes Restaurant namens «Chale+ Suisse». Rasch sind wir uns einig und bestellen je einen Gartensalat und zusätzlich ein Fleischplättli mit kleiner aufpreisiger Käseauswahl. Wir sind vom Preis und der Qualität beeindruckt. Es schmeckt uns sehr!
Noch bevor wir fertig sind, taucht eine «Abschiedsdelegation» von Wyss Wasser Technik auf. Lustig, wie klein die Welt Schweiz doch ist. Aber das Treffen ist wohl eher einem arbeitstechnischen Zufall geschuldet!? Gäll Andi! 🙂

Mit dem zusätzlich gewonnenen Follower im Gepäck machen wir uns auf den Weg zum Gate D36. Zielstrebig laufen wir los und stellen kurz vor B35 fest, dass wir den Abzweiger verpasst haben. Es sind nur einige Schritte retour zur Ankunftsschneise «D» und zum Boarding Gate #36. Die letzten Textnachrichten mit dem Smartphone sind rasch verschickt.

Der Flieger startet mit 15 Minuten Verspätung und steigt durch die dicke Wolkenschicht in die sonnendurchflutete Zwischenschicht in Richtung London. Zu unserer Freude wird (kostenpflichtiger) Kaffee serviert. Der Becher Filterkaffee kostet 2.45 Pfund (CHF 3.10) und wird mit der Kreditkarte bezahlt. 

Kaum erwähnenswert sind am Rande die lauten und mit Alkohol parfümierten Young Boys Fans direkt in unserem Nacken…der Geräuschpegel und der Umgang ist rau und stört (auch) die anderen Fluggäste. Offenbar steht ein Champions League Spiel gegen Manchester kurz bevor.
Die Zeit vergeht im Fluge und der Flieger wechselt bereits wieder in den Sinkflug. Gelandet wird ordentlich 14:10 nach Programm. Doch ist unser „Parkplatz“ noch nicht frei und wir verbringen einige Minuten auf den Rollfeldern des Mega Airports Heathrow.

Der Transfer vom Terminal 5 ins Terminal 3 wird zur Herausforderung. Die Wegweisung ist «missverständlich» und irritiert offenbar auch andere gestrandete Passagiere. Eine kleine Familie, welche nur spanisch spricht und weiter nach Mexiko fliegt, schliesst sich uns an. Sie sind froh, dass wir sie bis zu ihrem Hop-on-Bus begleiten. Unsere Station ist unmittelbar daneben. Die Busfahrt dauert ca. 10 Minuten bis zum Terminal 3, danach geht es zu Fuss zum Gate…wir sind zu früh und die Anzeige ist noch nicht aufgeschaltet.
Mich plagt schon wieder der Hunger. Ich hatte ja meinem Magen gar noch nichts Warmes zugeführt. Also ab zum Italiener um die Ecke und eine Gemeinschaftspizza bestellen…
Der Abflugsort ist nun auf den Displays aufgeschaltet und wir können zum weit entfernten Gate 36 schlendern. Die Zeit wird mit 20 Minuten angegeben.

Wir freuen uns riesig auf die uns unbekannte Premium Economy Klasse im Flugzeug Boeing 777-367! Schon beim Boarding stehen wir neben der Business Class in einer kleinen Kolonne, fast zuvorderst.

Wir sind von unseren zugeteilten Plätzen 31 K und H mehr als überwältigt. Die Sitze sind nicht nur breiter, sondern bieten neben mehr Beinfreiheit auch ausklappbare Beinauflagen und einen enormen Neigungswinkel bei den Rückenlehnen. Das ist bei dem Aufpreis von einigen hundert Franken aber noch nicht alles.
Kaum im Sitz installiert, werden wir noch vor dem Start mit Prosecco überrascht. Danach werden wir mit einem Etui ausgerüstet, welches die wichtigsten Utensilien für den Flug beinhaltet. Socken, Augenbinde, eine Zahnbürste mit Paste und Ohrpfropfen von 3M Class AL bis 29 dB (wohl gegen schnarchende Nachbarn).

Mit rund 40 Minuten Verspätung heben wir in den dunklen Abendhimmel ab…es ist 17:30 lokale Uhrzeit. Kaum in schwindelerregender Höhe von ein paar tausend Metern über Meer werden wir über das bevorstehende Dinner informiert und mit einem Apéro in Stimmung gebracht. Dieses schmeckt uns und der darauffolgende Abendschmaus noch viel mehr.

Nun sitzen wir im abgedunkelten Flieger und widmen uns den hoffentlich zahlreich wartenden Followern und schreiben diese Zeilen bis auch bei uns die Augenlider schwer und unheimlich müde werden und die Rückenlehne langsam nach hinten gleitet…. Bis später!

2. Tag – Flug durch die Nacht

Da wir nicht so genau wissen, wo der erste Tag endet und wo der zweite beginnt, legen wir die Ankunft in Hongkong als Tag #2 fest.
Die Durchquerungen der Zeitzonen und die künstlich verlängerte Nachtruhe durch abdunkeln des Flugzeug-Innenraums tragen zu diesem Entscheid massgebend bei.

Ein jeweils kurzer Check des Board-Info-Systems zeigt, dass wir auf einer Flughöhe von 35000 ft / 10’000 Metern und einer Geschwindigkeit über Grund von über 1’000 km/h unterwegs sind. Das sind schon beeindruckende Werte! Für die gesamte Strecke von 9’746 km benötigen wir ziemlich genau 12 Stunden. Mit der «Tante Ju 52» würde das Unterfangen über 38 Stunden dauern.

Mit dem Einschalten des Lichts sind auch die guten Feen wie aus dem Nichts mit dem Frühstücks-Wagen präsent. Das ist übrigens auch ein willkommener Mehrservice bei Premium Economy… man wird immer zuerst bedient!
Aktuell bewegen wir uns mit 936 km/h auf 11’306 Meter über Meer. Es ist leicht wolkig und die Sonne blendet unangenehm ins Innere. Die meisten Sonnenschutz-Schieber sind daher wohl noch geschlossen. Die restliche Flugdauer wird mit 1 Stunde und 20 Minuten angegeben.

Der Aufenthalt in Hong Kong ist wenig spektakulär. Der Flughafen ist nicht sehr gross. Wir beschliessen, uns rasch durch die Transferschleuse zu dem Gate zu begeben. Ein kurzer Zwischenstopp bei Ronald McDonald verkürzt die Wartezeit zusätzlich.
Mit Spannung erwarten wir die Weiterreise mit der Air New Zealand.

Wow…einfach nur «Wow»! Air New Zealand ist nicht nur wegen dem tollen Design der Flugzeuge ein Hingucker, auch alles rund herum bzw. im Innern des Fliegers ist bis ins letzte Detail stimmig.
Die «wichtigsten Utensilien» kommen als modisches Accessoire daher und die Ausgestaltung der Sitzplätze ist im modernen «All Blacks» Style. Die Crew ist super nett und spart nicht mit Unterstützung und liest einem jeden Wunsch von den Lippen ab. 

Das Nachtessen wird in mehreren Gängen serviert. Gibt es denn sowas!? Alles wird von uns fein säuberlich bildlich festgehalten und zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt.

Der weitere Flugverlauf ist kurzweilig mit abwechselndem Schlaf und Filmeschauen. Auch dieses Mal fliegen wir durch die Nacht in den Morgen des bereits 3. Tages.

Es ist Tagwacht und wir werden bei prächtigem Sonnenaufgang zum Frühstücken eingeladen. Auch hier werden mehrere Gänge serviert. Besonders gefallen die porzellanenen Mugs, welche später ebenfalls auf den Bildern zu erkennen sind.

Es geht nun alles sehr zügig voran und die Stunde der Landung ist angebrochen…Auckland wir kommen!

Wir erlauben uns, schon zu Beginn unserer aussergewöhnlichen Reise ein erstes Fazit zu ziehen:

1. Platz: Air New Zealand
2. Platz Cathay Pacific
….
4. Platz British Airways

…sorry aber die Europäer und „Andere“ haben in dieser Liga keine Chance mitzuhalten!

Liebe Grüsse an dieser Stelle an die heimwertigen Followers!
UrSi

3. Tag – Ankunft Auckland

Der Pilot von Air New Zealand beweist grosses Können und setzt den „Riesenvogel“ gekonnt auf  der Landepiste auf. Dank unserem Premium-Platz sind wir mit von den Ersten, die den Flieger verlassen dürfen.

Nach einem kurzen aber willkommenen Fussmarsch durch die fast leeren Gänge des Flughafens gelangen wir zur Gepäckannahme. Die Koffer sind bereits auf dem Förderband und so erstaunt es nicht, dass auch unsere Gepäckstücke rasch und unversehrt eintreffen.
Die Passkontrolle, die Zollstelle und das Durchleuchten des Gepäcks ist rasch und effizient abgewickelt und wir stehen in der Ankunftshalle.

Wir beschliessen, uns am Info-Desk nach der Autovermietung zu erkundigen. Die etwas ältere Dame schreibt uns die Telefonnummer auf und verweist an eine Telefonkabine, welche für diesen Zweck kostenlos benutzt werden kann. Der Anruf ist schnell getätigt und das Gegenüber bestätigt die rasche Abholung beim Eingang „11“. So ist es dann auch…

Die Fahrt zum Autovermieter Jucy dauert wenige Minuten.
Erfreut darüber, dass wir unmittelbar bedient werden, relativiert sich rasch…oder eben nicht. Es geht über 1.5 Stunden, bis unser Fahrzeug übernahmetauglich ist. Dies, obwohl wir die Ankunfts- und Abholzeit bei der Reservation exakt und korrekt angegeben haben. 

Rosi lenkt den Van gekonnt und ohne Angewöhnen durch die Strassen Aucklands und bringt uns mit Hilfe des Smartphone Navi auf fast direktem Weg zum Haus von Lukas. Erika erwartet uns schon und hält uns eine leckere Zwischenverpflegung bereit.

Die lange Reise und der fehlende Schlaf – obwohl Rosi begeistert von ihren Schlafphasen während der Reise ist – macht sich langsam bemerkbar. Vor dem Umfallen beschliessen wir, im nahegelegenen Einkaufsmarkt die wichtigsten Besorgungen zu tätigen. Erika fährt uns!

Am Abend werden wir mit einem BBQ verwöhnt. Nebst dem tollen Fleisch gibt es „Kumara“, eine einheimische Art von Auflauf mit Süsskartoffeln. Mmmmh….!

Wir sind sehr glücklich, dass wir in die hergerichteten Betten im Hause Lanz versinken können…der Schlaf ist nur noch Formsache!

Ein letzter Eindruck direkt aus dem Schlafzimmer:

4. Tag – Sightseeing Auckland

Nach einer ruhigen Nacht wecken uns die singenden Vögel vor dem Haus. Die Sonne hält sich noch bedeckt, aber es ist schon taghell…06:45 a.m..
Wir starten gemütlich, werden von Erika zum Frühstück erwartet und richten uns anschliessend für den Ausflug in die City Auckland her. Lukas ist bereits zur Arbeit gefahren.

10:22 a.m. steigen wir in den Bus 97B nach Auckland. Die Busstation ist kaum 5 Minuten Fussmarsch von zu Hause entfernt. Ein doppelstöckiger moderner Bus bietet uns auf dem oberen Deck in Poleposition Plätze an. Die Aussicht ist fantastisch und die Sonne verdampft die letzten Wolken am Himmel, während uns die Fahrt direkt an den Hafen in der City führt.

Es wird viel gebaut in der City und die Hafenpromenade ist seit unserem letzten Besuch um einen Gebäudekomplex «North Warf» erweitert. Viele kleinere und grössere Gastro-Lokale laden bei sommerlichen Temperaturen zum Früh-Apéro ein. Kurzum sitzen wir in einem modernen Restaurant namens «The Conservatory» an einem Hochtisch, unmittelbar am Meer. 
Damit unsere Mägen nicht nur mit veredeltem Traubensaft beschäftigt sind, bestellen wir auch eine Pizza Margaritha. Uns trifft fast der Schlag, als das belegte Teiggericht angeliefert wird. Mit einem sensationellen Durchmesser von 40 cm haben wir eine gluschtige «Nahrungsergänzung» zum Wein.

Die beiden Schwestern kennen den berühmten Sky Tower von früheren Besuchen. Dieser ist etwa 220 Meter hoch und ist mitunter ein Wahrzeichen von Auckland City. Der Tower ist mit Liftanlagen erschlossen. Gut erfrischt lassen wir uns in luftige Höhe schiessen.
Die Ankunft auf Deck 52 bietet eine umwerfende Rundum-Aussicht über die City. Info-Tafeln liefern interessante Hinweise zu der Umgebung.
Die Wahrnehmung in dieser Höhe ergänzt das Bild vom gesehenen in den Strassen wesentlich. Das Bewusstsein über die Grösse der Stadt lässt einem schwindelig werden 😉
Ein zweiter Lift hievt uns noch weitere 8 Etagen auf Deck 60. Dies ist der höchste Punkt für die Öffentlichkeit im Tower und auch zugleich unser Schlussbouquet vor dem rasanten «Grounding».

Von Gusti wissen wir, dass im „Stadt“-Park imposante Bäume zu entdecken sind. Sie sind knorrig, haben meist grosse Stammdurchmesser und der Frühsommer treibt aktuell das Grün aus den Ästen. Die Sonne heizt uns auf und schattige Stellen werden gerne aufgesucht, so gehört auch der nahegelegene Starbucks dazu. Erika spendiert Coffee Frappuccino, welchen wir direkt im Lokal genüsslich schlürfen.

Müde von den vielen Schritten aber nicht minder zufrieden inspizieren wir die letzten Shops auf dem Retourweg und treffen punktgenau zur Abfahrtszeit des Busses ein. Gegen 17:45 Uhr sind wir zurück. Lukas erwartet uns zu Hause bereits.

Wir beschliessen, das gemeinsame Nachtessen in Birkenhead einzunehmen. Die beiden kennen ein Gastro-Pub «The Goodhome Birkenhead», welches für reichhaltige «Platters» bekannt ist.
«Carnivore» mit Chicken Nipples, Bourbon glazed Baby Back Rips, Mama’s Fried chicken & Beef Nachos munden uns sehr. 

Der kurze Retourmarsch nach dem tollen Nachtessen kommt gelegen und der abschliessende Schlummertrunk hilft für eine befreiende Verdauung und einen rasch eintretenden Tiefschlaf. 

Ein prächtiger Tag mit vielen Eindrücken und lustigen Momenten ist vorbei!

5. Tag – Campingstart

Route: Birkenhead – Muriwai Beach – Hampton – Hamilton

Heute heisst es Abschied nehmen. Abschied von einer tollen Bleibe und gemütlichen Betten. Erika und Lukas sind schon früh los, es ist ihr letzter Arbeitstag für diese Woche.
Wir haben das Privileg, in aller Ruhe aufzuwachen, zu frühstücken und den Camper zu laden.

Die erste Station die wir heute anpeilen ist das nördlich von Auckland gelegene Muriwai Beach. Dort tölpeln zu dieser Jahreszeit tausende Tölpel zum Ausbrüten ihrer Nachkommen. Unbeeindruckt von den Touristen widmen sie sich den Eiern oder frisch geschlüpften Jungtieren.

Die Luft ist mit einem kottigen Geschmack geschwängert… aber man gewöhnt sich halbwegs daran. Es ist windig auf den Klippen und Dünen und der Himmel ist bewölkt. Ab und zu glaubt man einen kleinen Regentropfen zu spüren.

Wir fahren südwärts Richtung Hamilton, wo unser erster Schlafplatz gefunden werden soll. Rosi lenkt den Van gekonnt über die Strassen und ich kann entspannt die Umgebung geniessen.

In Hampton entdecken wir eine Rennstrecke für Rennautos und eine Rennstrecke speziell für Go-Karts. Es ist nicht viel Betrieb aber ab und zu donnert ein Bolide an uns vorbei und die angrenzende und geöffnete Go-Kart-Strecke lädt zum Verweilen ein.

Dank dem Navi-Gerät von Erika fahren wir den von uns ausgewählten Holiday Park in Hamilton direkt an. Hier richten wir uns gemütlich ein, inspizieren die Parkanlage mit den äusserst gut gepflegten sanitären Anlagen und geniessen den sich ankündigenden Abend bei einem Corona im Innern des Campers.

*Ende* 🙂


City Holiday Park
14 Ruakura Road, Hamilton
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6. Tag – Samstag

Route: Hamilton – Te Awamutu – Otorohanga – Waitomo Caves

Ohne den Reiseblog hätten wir wohl kaum eine Ahnung, wieviel Tage wir schon von zu Hause weg sind und welchen Wochentag wir zählen. Heute ist Samstag und wir sind aussergewöhnlich früh auf (05:50 Uhr). Zum einen ist es unsere erste Nacht im Camper, zum anderen plagen uns all die Getränke von Vortag…also eher schwierig für ein entspanntes Wachwerden!

In der Nacht hat es ab und zu geregnet und die Tropfen prasselten auf das Dach des Campers. Dies aber eher atypisch, da wir unter einem riesigen Baum stehen und der Wind bzw. die Erdanziehung den Takt des Aufpralls der Regentropfen regelte.

Auf den Strassen ist kaum Betrieb und wir erkunden zu Fuss (nicht im Joggingmodus!) die nähere Umgebung. Zu unserer Freude gibt es ganz in der Nähe einen grossen Lebensmittelmarkt mit einem Coffee Shop. Dieser macht zwar erst in einer Stunde auf. Dies gibt uns aber Zeit, die Aufhübschung für den bevorstehenden Tag einzuleiten.

Die Camping Anlage ist wie erwartet äusserst sauber. Man sieht keine Putzteams und doch ist immer alles perfekt hergerichtet. Die Holiday Camping Kette können wir allen bestens empfehlen.
Das schon fast chronische Hungergefühl werden wir nun wie bereits erwähnt im Coffee Shop bekämpfen…

Das fehlende Wasser in der Schweiz wird hier für die Landschaftsbewässerung eingesetzt. Es sträzt in Strömen, während wir durch die Strassen von Hamilton ziehen. Passend zu der eher verkommenen «Einkaufsmeile». Unser Beschluss, weiter zu reisen, ist daher reine Formsache und kurzerhand entschieden. 

Das Tagesziel soll fortan Waitomo Caves sein und Rosi setzt unseren Camper südwärts in Bewegung. Unterwegs realisieren wir, dass für unser geplantes BBQ noch Kohlen und Anzünder fehlen. Ein kurzer Zwischenhalt in Te Awamutu klärt diesen Missstand und ermöglicht uns auf der Weiterreise an einem Rastplatz einen spontanen Grilleinsatz. Der Wind zieht zügig durch die Landschaft und erschwert ein ordentliches Feuer…

Etliche Anzünder später glüht die Holzkohle und die scharfen Würstchen bräunen sich langsam über der Glut. Gegessen wird im Camper, da es nun auch wieder regnet. Mit Gurken, Rüebli und den Würstli im Baguette sind wir bestens verpflegt. Zum Dessert gibt es Cookies mit Schoggiwürfelchen.

In der Nähe muss ein Unfall passiert sein. Zwei Polizeiautos donnern an unserem Rastplatz vorbei. Später kreuzt uns auch noch ein Krankenwagen. Wir erfahren aber nicht, was wirklich geschehen ist.

Bei regennasser Strasse erreichen wir Waitomo Caves. Hier gibt es Grotten mit Leuchtwürmchen. Wobei, das erfahren wir bei einer Führung, es sich eigentlich um Maden und nicht um Würmer handelt. 
Die Führung dauert 45 Minuten und führt zu Fuss durch eine Grotte, welche in einer gemütlichen Bootsfahrt durch das Höhleninnere mit tausenden von Glühwürmchen an der Höhlendecke endet.


Waitomo Glowworm Caves
39 Waitomo Village Road, Waitomo
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Es ist nun bereits 18:00 Uhr und wir gehen in den vorreservierten und naheliegenden Backpacker Campingplatz in Parkstellung. Alles ist «etwas» muffelig und der Campingname «Junohall» könnte locker in «Jusohall» umgetauft werden.
Wir ziehen uns in den Camper zurück und machen es uns mit Weisswein der Sorte Chardonnay von Villa Maria New Zealand gemütlich. Diesen Wein kennen wir übrigens aus dem Flieger von Air New Zealand!

Tja, liebe Followers, unser Tag endet einmal mehr und wir denken fest an euch!

Bis morgen und «Prosit»!


YHA Waitomo, Juno Hall
600 Waitomo Caves Road, Waitomo
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Hinweis: Wenn es kurzfristig in New Zealand zu Engpässen in der Kartoffel verarbeitenden Industrie kommt, stehen wir für Fragen zur Verfügung.

7. Tag – Summertime

Route: Waitomo Caves – Te Kaiti – Waikato – Tongaporutu – Urenui – Oakura

Der lokal ansässige Hahn kräht heute bereits um 03:30 Uhr aus voller Kehle…wobei er wohl auch noch schlaftrunken ist. Er hat nämlich kleinste Aussetzer bei der Beschallung und kann noch nicht aus dem Vollen schreien. Nach einer stündigen Pause kommt das Ganze dann viel reiner und langatmiger daher!
Das Geschrei hat wohl auch andere Campingbewohner „bewegt“. Eine Autoalarmanlage geht los und weckt nun wohl auch die letzten Schlafkappen. Wir amüsieren uns über den frühmorgendlichen Betrieb auf der Anlage.

Oben ist es aktuell trocken, unten nicht! Es hat in der Nach geregnet und die Luftfeuchtigkeit ist eher hoch. Aber die kurzen Hosen sind rasch montiert und wir machen uns nun auf die Suche nach einem feinen Frühstück. 

Ein paar Dörfer treffen wir ein einladendes Café namens „BOSCO“ an. Die Bedienung ist sehr nett und die Long Blacks und Pancakes sind rasch bestellt. Die nachfolgenden Bilder müssen wohl nicht näher beschrieben werden:

Frisch gestärkt machen wir uns auf die Weiterfahrt Richtung New Plymouth. Die Gegend wird nun immer ländlicher und unangetasteter. Nur die einfach gebauten Strassen teilen die Steppen, Täler und Hügellandschaften in kleinere Einheiten auf.

In NZ gibt es die maximale Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h im Strassenverkehr. Diese Limite kommt, ausser in bewohnten Gebieten und Städten, überall zur Anwendung.
Da erstaunt es immer wieder, dass auf kleinsten Strassen (Kreuzen nur bedingt möglich!) diese Limite gilt. Die Neuseeländer sind aber sehr rücksichtsvoll und wenig draufgängerisch! (in der Schweiz würde man als Raser taxiert!)

Die Sonne scheint nun mit voller Kraft und der Weg führt entlang der Westküste. Es ist traumhaft schön und bei guter Gelegenheit nutzen wir eine kleine Pause am Strand zur Erholung. Auffällig ist der „schwarze“ Sand, welcher wohl vulkanischen Ursprung hat. Er ist pulverig fein und von der Sonne aufgeheizt.

Es ist traumhaft schön und wir könnten hier Stunden verweilen. Doch unser Tagesziel liegt noch einige Kilometer weiter. Nach einem gesunden Apfel geht die Fahrt wieder los. 

Zufällig entdecken wir gewaltige Felsen am und im Meer. Fasziniert von den gewaltigen Steinbrocken lassen wir uns davon anziehen und entdecken eine echte Sehenswürdigkeit: „The Three Sisters“

Der Zeitpunkt hätte mit der Ebbe nicht besser sein können, wäre da nicht dieser fiese Platzregen noch dazwischen gekommen. Wir finden aber Zuflucht in den riesigen Höhlen der ausgespülten Felsformationen und verfolgen das Wasserspektakel mit grösster Gelassenheit.

Unterwegs beschliessen wir, dass wir nicht in New Plymouth nächtigen. Zu schön ist es hier an der Küste. Und so ist auch rasch ein wunderbarer Campingplatz in Oakura gefunden.

Direkt am Meer wird uns der Platz #43 zugeteilt. Frischwasser und ein Stromanschluss gibt es unmittelbar bei unserem Stellplatz. Obwohl es sommerlich warm/heiss ist, halten uns die Wassertemperaturen von einem Bad ab. Das Meer ist bitterst kalt und für uns nicht angemessen! 🙁

So widmen wir uns dem Retablieren oder auf gut „militärisch“ dem Tagesparkdienst. Waschmaschine und Tumbler sind unmittelbar bei den sanitären Anlagen und werden nach kurzem Warten durch uns genutzt.

Zufrieden und etwas sehr müde verbringen wir den Abend vor dem Camper, lauschen dem Getöse des Meers zu und  erfreuen uns am schönen Leben…bis wir erneut von einem Regenschauer überrascht werden. Das ist das Zeichen für uns zum Schlafengehen.

Feuchtfröhliche Grüsse aus Oakura
UrSi


Beach Holiday Park
2 Jans Terrace, Oakura
weitere Details…

Redaktioneller Hinweis: Ältere Beiträge werden je nach WiFi Situation mit Bildern und Videos ergänzt. Fühlt euch also frei, auch einmal zurück zu blättern… 🙂

8. Tag – Beach Feeling

Der Tag startet tosend! Das Meer ist nur einige Meter von uns entfernt und die Wellenbrecher lassen unseren leichter werdenden Schlaf beenden. Zuerst dachten wir an Regen…dieser hätte aber auf unser Camperdach geprasselt. Also öffnen wir die Rollos und erfreuen uns gegen 08:00 Uhr an einem sonnigen Morgengruss.
Nach einem kurzen Spaziergang zur Rezeption sind wir vor unserem Camper rasch mit unserem „selfmade“ Frühstück eingerichtet.

Es ist leicht windig und unsere unbedeutende Befürchtung bewahrheitet sich. Das vorerst leichte Getröpfel entwickelt sich zu einem richtigen Regen. Also machen wir es uns im Camper gemütlich und widmen uns unseren technischen Einrichtungen.

Es ist richtig gemütlich und die Ruhe tut uns gut. Trotzdem haben wir das Bedürfnis nach ein paar Schritten. An der Rezeption hat man uns gestern gesagt, dass es an der „Hauptachse“ durch das Dorf ein Pub gibt. Wir machen uns auf den Weg dorthin. Nach gut 20′ Fussmarsch erreichen wir das Ziel…trocken!

Wir genehmigen uns ein Nachmittagsbierchen und einen Kaffee im Pub. Es hat nur ein paar ältere Stammgäste im Lokal. Das ist wohl der einzige Platz hier, der etwas zu „bieten“ hat!? Sei es so…wir sind froh über die Abwechslung! 🙂

Der Rückweg ist nass. Es regnet wieder wie aus Wasserschlössern. Gottlob haben wir wenigstens die wasserfesten Schuhe und Jacken dabei…die Hosen sind rasch gewechselt.

Unsere Vorratskammer ist prall gefüllt….mit Chips und chinesischen Noodles. Der Gas Herd im Campervan wird das erste Mal durch uns in Betrieb gesetzt. Alles total easy…wir kriegen unser Mahl warm.

Ein gemütlicher Tag endet bei einem oder zwei Glas Rotwein und lustigen Gesprächen.

Bis morgen…dann ist wieder reisen angesagt.


Beach Holiday Park
2 Jans Terrace, Oakura
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