Heute geht unser Wecker zum ersten Mal seit Beginn unserer Abenteuerreise los. Es ist 04:40 Uhr und wir machen uns für die grosse Rückreise startklar. ErLu sind auch bereits wach und empfangen uns am Zmorgen-Tisch. Es gibt Wasser und Kaffee.
05:30 Uhr: Die Fahrt zum Flughafen startet bei leichtem Regen. Der Sky Tower lässt sich kaum ausfindig machen. Eine dicke Wolkenschicht sitzt über der Stadt. Erst unmittelbar neben dem Tower, können wir das schwach beleuchtete Wahrzeichen von der Autobahn aus erkennen. Es ist noch wenig los auf den Strassen und wir kommen gut vorwärts.
Lukas lädt uns direkt bei der Abflughalle aus. So gelangen wir rasch und unkompliziert im Trockenen in die Halle zu den Schaltern. Das Online Check-In hat nicht funktioniert, weil der erste Flug durch die Partnergesellschaft Air New Zealand durchgeführt wird. Kein Problem! An einem freien Terminal registrieren wir uns und erhalten die Bordkarten sowie die Etiketten für die Koffer. Danach werden wir zum Terminal mit Förderband gelotst. Dort können wir uns mit der Bordkarte anmelden und den Koffer auf die Reise losschicken. Gewogen wird auch. Zum Glück nur die Koffer. DIe sind mit 19 resp. 21 kg weit unter der Gewichtslimite von 35 kg.
Zusammen mit ErLu gehen wir in ein Restaurant und frühstücken um 06:30 Uhr. Auch hier ist relativ wenig los und wir können uns einen übersichtlichen Platz hinsetzen. Wir geniessen das vorerst letzte gemeinsame Frühstück verhältnismässig ruhig und jeder in sich gekehrt. Es ist für uns alle noch etwas früh und der drohende Abschied sitzt uns im Nacken.
Um 07:00 Uhr verabschieden wir uns voneinander. Hier trennen sich unsere Wege nun endgültig. Zusammen mit Rosi passiere ich die erste Kontrollstelle und winken schweren Herzens noch ein allerletztes Mal zurück.
Rasch sind wir mit der weiteren Kontrollabfertigung abgelenkt. Wir legen unser Handgepäck in einen Behälter auf dem Förderband und warten auf das Zeichen für den Check mit dem Metalldetektor. Alles läuft effizient ab…bis auf das entgegennehmen unseres Handgepäcks. Der Scanautomat hat den Rucksack von Rosi aussortiert. Wir folgen dem separierten Behälter bis zum Kontrollpunkt und warten. Der Sicherheitsmitarbeitende prüft die Scans am Bildschirm und gibt das Gepäckstück ohne weitere Kontrolle frei.
Die am Eingang angegebene Zeit von 15 Minuten für die Sicherheitskontrollen haben wir mit knapp 10 Minuten locker unterboten.
Nun stehen wir im Duty Free Bereich und lassen uns von dem Licht und dem Glanz der angepriesenen Artikel blenden. Wir lassen uns davon aber nicht gross abhalten und suchen eine gemütliche Lounge zum Pausieren. Das Gate ist noch nicht bekannt, sollte in den nächsten 40 Minuten aber an den Display in der Wartehalle erscheinen.
08:20 Uhr wird unser Gate angezeigt. Wir beschliessen, uns auf den Weg zu machen und die restliche Zeit an unserem Bestimmungs-Gate #7 abzusitzen.
Das Aufgebot zum Boarding lässt nicht lange auf sich warten. Die Fluggäste werden geordnet zum Einsteigen aufgerufen. Da wir „nur“ einen Platz in der Klasse Economy haben, warten wir bis zum Aufruf der Reihen 50 bis 60 (unsere Sitzplätze sind #51J und K).
09:05 Uhr sollte sich der Flieger auf die Startpiste begeben. Davon sind wir noch weit weg. Es ist 09:15 Uhr und die Ladeklappen direkt unter meinem Fensterplatz sind immer noch offen. Ausgehend von meinem AirTag im Koffer hat mein Gepäckstück den Weg ins Innere des Fliegers auch gefunden. Ich verfolge gespannt die Bewegungen des Apple-Gadgets auf meinem Smartphone.
09:41 Uhr starte ich meine Kamera und filme den Start unseres Fliegers. Nach knapp einer Minute haben wir die Geschwindigkeit erreicht und heben sanft in den Morgenhimmel ab. Inzwischen scheint sogar die Sonne und der Regen hat sich auch verabschiedet.
3 Stunden und 50 Minuten Flugzeit liegen vor uns.
11:00 Uhr wird uns eine leichte Mahlzeit auf 10’973 M.ü.M serviert. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 937 km/h sollten wir Melbourne bereits in 1 Stunde und 12 Minuten erreichen und damit die geplante Ankunftszeit von 10:55 (Ortszeit) trotz Verzögerungen um 12 Minuten unterbieten. Wir sind gespannt!
Zu unserer freudigen Überraschung haben wir kostenloses Wifi im Flieger. Die Performance ist zwar nicht der „Überflieger“, aber es reicht für eine Partie Online-Puzzle und zum Bloggen.





10:55 Uhr: Der Flieger setzt auf. Das bedeutet, dass wir auf den letzten Metern etwas Zeit eingebüsst haben. Vielleicht liegt es am Gegenwind oder an der tollen Aussicht beim Anflug über das Festland, welches den Piloten zum Bummeln verlockt hat.
Im Flughafen verpassen wir kurz nach dem Ausstieg einen Abzweiger. Wir merken es rechtzeitig und folgen dem Wegweiser „International Transfer“. Die grosse Passagiermasse strömt zur Gepäcksausgabe.
Wir sind sind die Einzigen auf dem Flur und der Weg führt uns über eine kleine Rolltreppe an einen Kontrollpunkt. Unser Handgepäck wird gescannt und wir werden auf metallische Gegenstände überprüft. Erneut schlägt der Automat bei Rosi „Alarm“. Anders als gewohnt, wird Rosi nicht mit einem Handdetektor abgesucht, sondern muss vor eine Wand stehen. Dort wir noch einmal detektiert und Rosi als „clean“ akzeptiert. Wir sind durch die Kontrolle…und jetzt? Wir stehen vor einer verschlossenen Türe. Alles sieht sehr provisorisch und unaufgeräumt aus. Sind wir am „Ende des Flughagfens“ angelangt? Wir sind immer noch alleine, bis auf einen jungen Mann, der auch im Detektor stecken bleibt.
Plötzlich hören wir eine Stimme, die uns auffordert, zum Personenlift zu kommen. Ein Mann mit Smartphone am Ohr deutet uns, dass der Lift gleich für uns eintrifft. Mit seinem Batch öffnet die Tür und wir steigen ein. Der Mann folgt uns. Zu dritt fahren wir eine Etage hoch.
Direkt im Duty Free Bereich angekommen, finden wir uns rasch zurecht. Unser Weiterflug startet erst 16:40 ab Gate #16. Das bietet uns die Möglichkeit, den Flughafen auszukundschaften und nach etwas Essbarem abzusuchen. Es hat einige Restaurants. Nach knapp sechs Wochen NZ sind wir wohl leicht verwöhnt und finden nicht gleich auf Anhieb etwas Passendes. So landen wir im Two Johns Tabhouse und verköstigen uns mit Victoria Bitter, Nachos und einem Hamburger für mich.

TWO JOHNS TABHOUSE
Terminal 2
After security opposite gate 15
Wir haben den Eindruck, dass die Australier hier am Flughafen nicht dermassen nett – wie das Kollegium in NZ – sind.
15:40 Uhr öffnet das Gate #16. Das sind bereits 60 Minuten vor der Abflugzeit. Geordnet und gut organisiert werden die Fluggäste aufgerufen und für das Boarding geprüft. Mit unserer Economy Premium Klasse sind wir nun mit von den Ersten, die Zugang zum Flieger erhalten. Wir beziehen unsere Plätze, welche uns in den nächsten 7 Stunden und 40 Minuten einen tollen Komfort bieten. Pünktlich setzt sich der Flieger in Bewegung und nach kurzer „Fahrt“ stehen wir auf der Startpiste. 16:40 Uhr hebt der Flieger in den sonnigen aber dunstigen Himmel.
21:30 Uhr landen wir planmässig in Singapur. Wider unserem letzten Besuch des Changi Airports hat es heute keine Zimmer mehr frei im Transfer Hotel T3. In der Lounge, gleich nebenan, buchen wir daher einen dreistündigen Aufenthalt mit der Option zum Duschen. Diese ziehen wir sogleich ein und erfreuen uns über die belebende Erfrischung. Ich stelle den Wecker auf 00:15 Uhr, damit wir den Weiterflug sicher nicht verpassen!
00:20 Uhr und es herrscht reger Betrieb auf dem Flughafen Changi in SIngapore. Wir haben unsere Lounge verlassen und steuern das angekündigte Gate #B2 an. Kurz vor dem Sicherheitskontrtolle halten wir inne. Unser Flug ist noch nicht auf dem Display erkennbar. Unser Zögern wird von einer Flughafenangestellten bemerkt und sie kommt auf uns zu. Ich erkläre ihr, dass wir zu früh sind und deshalb vor dem Sicherheitscheck gezögert haben.
Nebst ihrer vorbildlichen Aufmerksamkeit ist sie auch sehr nett und bestätigt uns, dass wir schon durch die Sicherheitskontrolle gehen dürfen. Wir verabschieden uns und machen uns für den Routinecheck bereit. Obwohl es in diesem Bereich kaum Passagiere gibt, werden wir ungeduldig und nicht sehr höflich abgefertigt. Dieses Mal trifft es mich und der Metalldetektor schlägt „Alarm“. Ich werde mit einem Handdetektor kurz abgesucht und dann weiter zur Gepäckentgegennahme beordert.
Es ist schon fast 01:00 Uhr, als wir aus dem „Beinahe-Schlaf“ aufgefordert werden, den Flieger zu betreten. Wir wundern uns, dass das Boarding um diese Zeit so zügig von statten geht. Pünktlich rollt unser Flugkoloss auf die Startpiste, welche offenbar weiter entfernt liegt. Ich, für meinen Teil, bekomme weder von der Fahrt zur Piste noch vom Abheben in den Himmel etwas mit. Erst ganz oben, auf Reisehöhe, wache ich auf und kann meinen Film vom vorangegangenen Flug fertig schauen.
Meine Filmwahl auf der langen Rückreise:
Don‘t Worry Darling
Drama, 2022 – 2h 5min
See How They Run
Comedy, 2022 – 1h 40min
Where The Crawdads Sing
Drama, 2022 – 2h 8min
Wider unseren anfänglichen Sorgen über die Verpflegung im Flieger werden wir hier sehr gut bedient. Wie wir das auch von Singapore Airline kennen. Unsere Erfahrungen beim Hinflug wiederholten sich nicht mehr und wir sind sehr zufrieden mit dem Service. Auch die auf dem Rückflug angepassten Menüwünsche sind allesamt erfüllt.
Die Rückreise war angenehm und es gab wenige Turbulenzen. Nur selten wurden wir vorsorglich vom jeweiligen Flugkapitän angewiesen, die Plätze einzunehmen und die Sicherheitsgurten umzuschnallen. Für uns eigentlich eine Selbstverständlichkeit während des ganzen Fluges!
Geschlafen haben wir auch „ordentlich“, aber die Müdigkeit wird uns in den nächsten Tagen sicher noch begleiten!?
Draussen ist immer noch der Nachthimmel gegenwärtig. Bald haben wir es geschafft. Das Bordsystem zeigt uns eine verbleibende Restflugzeit von 46 Minuten an. Damit befinden wir uns über Österreichischem Hoheitsgebiet mit direkt Flugziel Zürich. Juhui!
Sanft setzt der Flieger 07:50 Uhr auf dem Flughafen Kloten auf und bringt uns sicher zum Dock Midfield. Der Weg vom Gate bis zum Flughafenbähnli ist eine halbe Weltreise. Wir müssen durch das komplette Terminal marschieren. Unsere Beine sind sich dieser Beanspruchung noch nicht so gewohnt und es braucht ein achtsames Gehen.
Da wir unmittelbar nach der Business Klasse ausgestiegen sind, schaffen wir es auf das „erste“ Zügli. Auch auf die Koffer haben wir nicht lange zu warten. Der Weg durch den Zoll ist reine Formsache, wir passieren ohne Zwischenstopp.
So, jetzt haben wir endlich wieder richtigen Schweizer Boden unter den Füssen und fühlen uns heimisch. Rahel holt Rosi mit dem Auto ab, ich gönne mir eine Zugfahrt in erster Klasse vom Flughafen Zürich nach Olten. Dort erwarten mich meine Eltern ab 09:38 Uhr für den Taxidienst nach Hause.
(Die Zeitangaben gelten jeweils für den aktuellen Aufenthaltsort!)