Zweiter Reiseabschnitt

Mit genügend Zeitreserven treffen wir im Terminal 3 am Gate 13 ein. Zu unserer Freude ist die Gepäckkontrolle bereits geöffnet und wir stellen uns in die Reihe.
In unserer Reihe stehen mehrheitlich ältere Menschen, so auch ein älterer Mann (70-80 Jahre), welcher uns später einen bleibenden Moment bescheren wird.

Die Kontrolle verläuft zügig und die gewohnten Kontrollen werden durchgeführt. Wir sind gut vorbereitet und haben unsere elektronischen Geräte und das Päckli mit den Flüssigkeiten bereits aussortiert. Dabei kommt uns noch die Wasserflasche aus dem Hotel in die Hände, die definitiv die erlaubte Flüssigkeitsmenge überschreitet. Ich erkläre mich bereit, als „Sünder“ dazustehen und lege mir einen Plan für die Dame am Förderband zurecht.

In unseren Vorbereitungsarbeiten nehmen wir am Rande Probleme mit dem älteren Herr unmittelbar vor uns wahr. Am Förderband wird die Sicherheitsangestellte zunehmend nervöser/ungeduldiger mit ihm. Krampfhaft versucht sie diesem älteren Mann zu erklären, was auf das Förderband MUSS und was im Rucksack bleiben SOLL.
Scheinbar unbelehrbar und ohne Reaktion packt der ältere Mann alle seine Utensilien aus und nach der erwähnten Intervention wieder alles ein. Ganz zum Verärgern der Sicherheitsangestellten. Dies wiederholt sich einige Male, bis die Sicherheitsangestellte ihre Kollegin/Chefin ruft. Diese versucht ebenfalls vergeblich, den älteren Herrn aufzufordern, nur elektronische Geräte und die Flüssigkeiten separat in den Transportkorb zu legen.
Inzwischen verlangt sie nun auch noch den Pass uns die Boardingkarte. Oh Schreck, es stellt sich heraus, dass der ältere Herr am falschen Gate ist. Auch hier zeigt sich der ältere Herr unkooperativ und resistent gegen die Anweisungen.

Plötzlich wendet sich die „Chefin“ an mich und fragt, ob ich mit dem älteren Herrn sprechen kann. Ähh…ok! Mit wenig Hoffnung spreche ich in in einem breiten Hochdeutsch an und frage, ob er mich versteht. Und ja, er versteht mich und erklärt mir, dass er aus Ungarn ist und nach Auckland reisen will. Nur, er steht an der Gepäckkontrolle für den Flug mit Singapore Airline und sollte sich am Gate B5 für Air New Zealand befinden. Dies war im offenbar nicht bewusst und er wirkt eher unbeholfen und “ verloren“.

Nach meiner kurzen Instruktion mit anschliessender Verabschiedung macht sich der ältere Herr auf den Weg zum richtigen Gate. Wir hoffen, dass sich für ihn alles zum Guten entwickelt und er den Flug noch rechtzeitig erwischt.

Die beiden Sicherheitsangestellten bedanken sich freundlich bei uns und sind sichtlich erleichtert. Entsprechend entspannt reagieren sie auf meine Wasserflasche, welche ich immer noch in der Hand halte und ihr nun entgegenstrecke 🙂

Der Flug von Singapur nach Auckland erfolgt hält uns weitere Überraschungen bereit. Der auf 22:25 geplante Abflug verzögert sich nämlich um fast eine Stunde. Grund dafür ist ein medizinischer Notfall, der sich kurz vor dem Abdocken des Fliegers ereignet.
Das Flugpersonal ist nervös und im bereits geschlossenen Flieger geht es wie im Bienenhaus zu und her. Vereinzelt kriegen wir Infos mit und die Gesten des Kabinenchefs lassen erahnen, dass die Person mit dem medizinischen Notfall aus dem Flieger „geschaffen“ werden muss. Dies bestätigt sich dann auch. Eine ältere Frau wird auf einem Rollstuhl rückwärts durch den Gang zum Ausgang gezogen. Die Frau wirkt benommen, ist aber bei bewusst sein.
Der Kapitän meldet sich nun auch wieder zu Wort und teilt mit, dass das Gepäckstück nun noch aus dem Gepäckraum geholt und danach ein neues Abflugfenster abgewartet werden muss. Kurz darauf kommt die Boeing 777-300ER setzt sich in Bewegung und eine rund 20 minütige „Rundfahrt“ beginnt, ehe wir mit grossem Getöse und Rumpeln in den nächtlichen Himmel entgleiten.
Die 8’611 km legen wir mit guten Rückenwind innerhalb von etwas mehr als 9 Stunden zurück. aber dem Tasmania Sea erreichen wir mit einem Rückenwind von bis 220 km/h eine Reisegeschwindigkeit von 1’120 km/h, also knapp unterhalb der Schallgrenze.
Damit holen wir etwas auf die verlorene Zeit auf und erreichen Auckland um 14:00 Uhr mit knapp 40 Minuten Verspätung.

Am Flughafen Auckland passieren wir die Pass- und Gepäckkontrolle zügig und werden direkt in der Ankunftshalle von Erika und Lukas empfangen. Sie bringen uns zum Vermieter unseres Campers.

Euro Campers
2 Beach Road Favona

Nach einer sehr speditiven Fahrzeugübernahme fährt Rosi vom Gelände und steuert nach Navigatorin Erika den Camper gekonnt zum Hauptsitz von Lukas.

Dort erwartet uns eine willkommene Zwischenverpflegung mit Melone, Rohschinken und Prosecco. Wir sind noch nicht müde und beschliessen spontan den Marsch in das Pub am anderen Ende des Dorfs Birkenhead. Dort lassen wir uns einige Cocktails und eine kleine Auswahl an Fingerfood servieren. Glücklich und zufrieden machen wir uns gegen 22:00 Uhr auf den Rückweg zu den Schlafgemächern…gute Nacht und bis morgen!

3 Antworten auf „Zweiter Reiseabschnitt“

  1. Huhuu schön vo Eu zghöre und das ihr guet acho sind ! 🍀
    Urs ….. Reiseberater 😀:Schriftsteller 🖌️📕wie au immer …. 😀sooo spannend dini Bricht zläse !
    Gnüssed eui Ferie …🍀🌴🌸☀️

Kommentare sind geschlossen.